DAS HERZSTÜCK DES ORTSZENTRUMS STATTEGG – DIE KAPELLE
„Stattegg braucht ein Ortszentrum. Damit es wirklich zu einem Kommunikationsraum für die Bevölkerung wird, braucht es ein religiöses Zeichen, einen Ort für die Sammlung“. Mit diesen Worten hat Altbürgermeister Helmut Möstl in seiner Amtszeit eine neue Ära für Stattegg eingeläutet. Mit der Ausschreibung für ein Ortszentrum Stattegg war der Bau einer Kapelle fest verbunden, eine Gruppe engagierter Frauen und Männer hat das Projekt „Kapellenbau“ in die Hand genommen.
Gründung
Am 3. Dezember 2003 beschloss der neu gegründete Verein, die „Förderung und Erhaltung der Kapelle Stattegg“ zu betreiben. Pfarrer Mag. Platzer beschreibt die sakrale Nutzung der Kapelle als „örtliche Gebetsstätte und Mittelpunkt des Gemeindezentrums“, Taufen, Hochzeiten und Wort-Gottes-Feiern, Andachten und heilige Messen an bestimmten Tagen im Kirchenjahr sollen möglich sein. Gemeinsam mit der Gemeinde Stattegg wird das Projekt Kapelle aus der Taufe gehoben.
Planung und Bau
Herr Architekt DI Franz Eitzinger, dessen Entwurf zur Ausführung kommt, gibt der Kapelle Aussehen und Standort: „Am südlichen Teil des Dorfplatzes wird die Kapelle den Mittelpunkt des geplanten Zentrums bilden. Auf einem Stufenpodest stehend öffnet sie sich mit großen Toren zum Dorfplatz. Der würfelförmige Baukörper misst 50 m² und wird 50 Personen Platz bieten. Ein Turm mit Kreuz wird neben der Kapelle stehen.“
Steinkörbe und Holz
Der moderne Bau verlangt nach einer besonderen Gestaltung: Die Fassade und das Flachdach des Betonkörpers der Kapelle bekommen mit Steinen gefüllte Metallkörbe. In einer großen Aktion füllen viele Familien und Einzelpersonen die Körbe mit Kalksteinen aus der Umgebung. Neben dem Spendenaufruf führt das Befüllen zum Bewusstsein: Unsere Kapelle!
Der Innenraum wird mit Holz verkleidet, in den Nischen werden kleine Podeste geplant für Statuen und Weihwasser. Auch der Altar wird ein glasbedeckter Steinkorb. Ein großes Holzkreuz ohne Corpus hängt im Zentrum zwischen den beiden durchgehenden Fenstern.
Glocke und Bilderzyklus
„Eine Kapelle ohne Glocke?“ Eine weitere Initiative aus der Bevölkerung sieht die Anschaffung einer Glocke als notwendig und bringt es mit Hilfe vieler Spender zustande: Die Firma Grassmayr aus Innsbruck wird mit dem Guss und der Fertigung beauftragt.
Mit dem Bilderzyklus zu den sieben Schöpfungstagen bringt die Künstlerin Erika Lässer-Rotter auch den Namen der Kapelle zum Tragen: Die Liebe zur Schöpfung Gottes und die Bewahrung dieses kostbaren Gutes soll uns allen Auftrag sein.
Weihe und Feiern
Am 4. Oktober 2008, am Fest des Hl. Franziskus, weiht bei einem großen Fest Weihbischof Dr. Franz Lackner die Kapelle und vertraut sie dem Gebet und der Obsorge der Bevölkerung an. Bei allen Festgästen, bei allen Mitfeiernden ist die Freude über das gelungene Werk groß, wird doch zusammen mit der Kapelle das neue Gemeindeamt und das Zentrum eröffnet. Seit diesem Zeitpunkt wird die Kapelle von vielen Menschen zu unterschiedlichen Feiern und Gebetszeiten besucht und „warmgebetet“. Wenn die großen Flügeltüren sich öffnen, machen sie den ganzen Dorfplatz und unser schönes Stattegg zum Gotteshaus unter den Menschen.
März 2012, Mag. Franz Schuster